Wir kennen ihn als zusammengeknülltes Stück Thermopapier, das sein grau-verblasstes Dasein in Geldbörse oder Jackentasche fristet: der Kassabon. In Kathrina Dankls Experience IDEALES ESSEN ERLEBEN kam diesem vermeintlich profanen Bon nun weit zentralere Bedeutung zu: Inmitten eines reichhaltigen Angebotes an Ideen zu Lebensmittelproduktion, -verteilung, -konsumation und Hospitality schuf er als Beleg des eigenen Verhaltens, als motivierende Handlungsanweisung oder vielleicht sogar als Denkzettel individuellen Alltagsbezug und somit Anschluss des*der Einzelnen an ein globales (Zukunfts-)Thema. Gekauft!

Mit dem Format Urban Food & Design zeigte die Wirtschaftsagentur Wien, wie sich Design in Lebensmittelproduktion, Konsumgefüge, Tischkultur und Gestaltung des sozialen Kontextes von Ernährung einbringt und damit Zukunft gestaltet. Als Centerpiece machte eine interaktive Installation der Designforscherin Kathrina Dankl lokale und internationale Positionen zum Thema persönlich erfahrbar. Die spielerische Experience in der Festivalzentrale der VIENNA DESIGN WEEK lud dazu ein, alltägliche Handlungsabläufe im gewohnten Setting einer Einkaufssituation zu hinterfragen, Neues auszuprobieren und so womöglich sogar eigene Gewohnheiten zu verändern. 

Appetit auf Veränderungen soll IDEALES ESSEN ERLEBEN laut Kuratorin Kathrina Dankl wie folgt machen: „Besucher*innen haben die Wahl zwischen verschiedenen Imbissen und werden je nach Entscheidung über Designprojekte informiert, die Konsumverhalten neu denken, hinterfragen und einordnen. Thematisch spannt sich der Bogen von der Wahrnehmung menschlicher und pflanzlicher Formideale bis hin zur Flechte als zukunftsträchtige Nahrungsergänzung. Gleichzeitig gibt die Ausstellung auch Einblicke in die Tragweite des persönlichen Konsumverhaltens, die den Besucher*innen in Form eines Kassabons präsentiert wird.“

Eine Publikation mit allen in der Ausstellung gezeigten Projekten kann hier heruntergeladen werden. 

Idee und Kuratierung: Studio Dankl
Designteam: Kathrina Dankl und Lucy Li
Ausstellungsdesign: Robert Rüf mit Dóra Medveczky
Ausstellungsgrafik: Michael Leithner und Felix Heuritsch (Studio Weholo)