Reviews: 2020

STADTARBEIT 2020

Eine Krise ist eine Krise ist eine Krise. Neben dem, was ist, führen herausfordernde Zeiten vor allem vor Augen, was nicht ist, was fehlt. Diese Leerstellen – gesellschaftliche und bauliche – zu füllen, ist ein Designanspruch. So muss der Designbereich in Reaktion auf COVID-19 und der sich daraus ergebenden langfristigen Konsequenzen zeigen, wie wichtig Design als Seismograf und Treiber in und für eine lebendige (urbane) Gesellschaft sein kann. Social Design im Speziellen hält ein genauso breites wie effektives Angebot an analytisch- und aktivistisch-transformativen Methoden bereit, um spezifische Bedürfnisse – etwa in Form von lokalen Angeboten – aufzuzeigen und in Folge auch zu decken. 

Bereits vor dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie riefen VIENNA DESIGN WEEK und Erste Bank im Rahmen des gemeinsamen ausgerichteten Formates Stadtarbeit dazu auf, Projekte, Ideen und Konzepte einzureichen, die sich mit Baulücken, Brachen und Leerstellen befassen und neue Ansätze zur Zwischennutzung im öffentlichen Raum zu entwickeln. Denn spätestens 2020 ist augenscheinlich geworden, dass Nutzungsmuster im Stadtraum keine unumstößlichen Konstanten sind. Das Konzept Stadt ist genauso flexibel und fluide wie ihre Realität. In einer Zeit, in der sich Gesellschaften neu aufstellen und orientieren müssen, ist genau das eine Chance.

Zum sechsten Mal wurde heuer der Erste Bank MehrWERT-Designpreis verliehen. Die Bekanntgabe der Gewinnerprojekte fand im Rahmen der Pressekonferenz der VIENNA DESIGN WEEK 2020 statt. Der Preis qualifizierte die Projekte INSTITUT FÜR WERTSCHÄTZUNG und ARCHE zur Teilnahme und Realisierung des Projektes während des Festivals.

VIENNA DESIGN WEEK/Kollektiv Fischka/Patrizia Gapp