Anachronismus traf Avantgarde, Laurids Gallée auf den reichen Formenschatz eines veritablen Kleinods im Hinterhof: Seit 1863 stellt die Posamentenfabrik M. Maurer im 7. Bezirk so gut wie alles Textile her, das für Dekorationszwecke verwendet werden kann: Fransen, Bänder, Krepinen, Borten, Schnüre, Quasten, Kordeln – und eben auch jene zumeist gülden- oder silberschimmernden Vierkantschnüre, die als Schulterapplikationen sonst oftmals Offiziersuniformen zieren. Auf Initiative des österreichischen Designers Gallée einmalig in einem regenbogenfarbenen Spektrum hergestellt und durch geometrische Lampen stimmungsvoll in Szene gesetzt, wurden ebendiese Vierkantschnüre nun zu schneckenartig fortgeschlängelten Botschafterinnen eines magisch-glänzenden Zusammenspiels von Handwerk und Design.